
Sportliche Betätigung im Sommer kann mitunter eine wenig ermutigende Aussicht sein. Wie soll man sich an feuchtheißen Tagen nur für ein Workout motivieren? Die Antwort: Springen Sie doch einfach ins Wasser! Wenn Sie sich die Hitze erträglicher machen wollen, Ihre Gesundheit jedoch nicht darunter leiden soll, könnte Schwimmen die richtige Lösung für Sie sein.
Schwimmen im Vergleich zum Laufen
Was das reine Verbrennen von Kalorien angeht, hat laut livestrong.com das Laufen dem Schwimmen normalerweise einiges voraus. Eine Person mit einem Körpergewicht von 86 kg kann bei intensivstem Lauftraining bis zu 1.553 Kalorien pro Stunde verbrennen, während beim Schwimmen maximal 949 Kalorien möglich sind. Außerdem wird durch Laufen die Körpertemperatur erhöht, sodass sich der Stoffwechsel noch bis zu 18 Stunden nach dem Training auf einem höheren Niveau befindet. Schwimmen hingegen hat kaum Auswirkungen auf die Körpertemperatur, sodass nur beim Training selbst Kalorien verbrannt werden.
Doch Moment!
Was dem Schwimmen in Sachen Kalorienverbrauch fehlt, macht es bei der Sicherheit mehr als wieder wett. Beim Laufen ist das Verletzungsrisiko relativ hoch und viele Läufer müssen aufgrund einer Verletzung eine Trainingspause einlegen. Schwimmen hingegen birgt nur wenige Risiken. Darüber hinaus halten viele Schwimmer ihren Sport auch für bequemer, sodass sie weniger Probleme haben, sich für regelmäßiges Training zu motivieren. Genauso wie Walking kann auch Schwimmen auf lange Sicht besser für die Gesundheit sein. Auch wenn beim Schwimmen kurzfristig nicht so viele Kalorien verbrannt werden, lässt es sich doch leichter regelmäßig durchführen und sorgt so mit der Zeit für einen insgesamt höheren Kalorienverbrauch. Allerdings verbrennen die verschiedenen Schwimmstile unterschiedlich viele Kalorien und beanspruchen auch verschiedene Muskeln. Wählen Sie also den für Sie persönlich am besten geeigneten Schwimmstil aus, um möglichst viel von Ihrem Training zu haben. Im Folgenden haben wir eine Übersicht über die verschiedenen Schwimmstile vom geringsten zum höchsten Kalorienverbrauch für Sie zusammengestellt.
Rückenschwimmen
Während die meisten Schwimmstile vorwiegend die Brustmuskulatur beanspruchen, kommen beim Rückenschwimmen vor allem Ihr Bizeps und Trizeps zum Einsatz. Außerdem wird die untere Hälfte des Rumpfs anders beansprucht, da die stabilisierende Tiefenmuskulatur, die unteren Rückenmuskeln sowie die Bauchmuskeln mehr als bei anderen Schwimmstilen arbeiten müssen. Zusätzlicher Vorteil: Da sich Ihr Gesicht außerhalb des Wassers befindet, müssen Sie sich keine Gedanken um Ihre Atemtechnik machen. Wenn Sie beim Sport gern ein Schwätzchen halten, können Sie sich bei diesem Schwimmstil sogar ohne Unterbrechung unterhalten.
Brustschwimmen
Dieser Schwimmstil ist einfach in der Ausführung, trainiert den ganzen Körper und eignet sich somit bestens für Anfänger. Am meisten werden dabei die Schulter-, Rücken- und Gesäßmuskulatur sowie der Quadrizeps trainiert. Somit verbrennt das Brustschwimmen auf jeden Fall mehr Kalorien als das Rückenschwimmen. Doch hat das Rückenschwimmen natürlich den Vorteil, dass Sie dabei den blauen Sommerhimmel mit seinen Schäfchenwolken betrachten können.
Schmetterlingsstil
Beim Schmetterlingsstil, einer der komplexesten und intensivsten Muskelübungen überhaupt, sorgen Arme und Beine gleichermaßen für die Fortbewegung. Dieser Schwimmstil trainiert Ihre Deltamuskeln, Bizeps und Trizeps, die Trapezmuskeln sowie gleichzeitig die Bauch- und Großen Rückenmuskeln, die zur Stabilisierung zum Einsatz kommen. Da außerdem in derselben Bewegung beide Beine gleichzeitig eingesetzt werden, stärken Schwimmer mit dem Schmetterlingsstil auch ihre Gesäß- und hintere Oberschenkelmuskulatur und entwickeln darüber hinaus noch eine bessere Koordination. Einfach ist dieser Stil nicht, aber wir Menschen wurden eben nicht dafür geschaffen, in der Luft oder im Wasser zu fliegen. Den Schmetterlingsstil zu beherrschen lässt Sie wie einen echten Profischwimmer aussehen.
Kraulschwimmen
Beim Kraulschwimmen trainieren Sie eine ganze Menge Muskeln, einschließlich Quadrizeps, Gesäß, Brust, Bauch, Bizeps, Trizeps und Thenar. Der Thenar ist ein unter dem Daumen am Handballen befindlicher Muskel. Bei hoher Geschwindigkeit und einem Körpergewicht von 70 kg verbrennen Sie beim Kraulen 704 Kalorien, bei einem Gewicht von 93 kg 931 Kalorien.
Vorzüge anderer Wassersportarten
Neben den verschiedenen Schwimmstilen können Sie natürlich noch eine ganze Reihe anderer Trainingsformen im Wasser durchführen. Ist es Ihnen zu langweilig, immer nur Ihre Bahnen zu ziehen? Dann probieren Sie doch eine der folgenden Möglichkeiten aus:
Aquafitness — Bei diesem gelenkschonenden Training verbrennen Sie bei einem Körpergewicht von 70 kg etwa 281 Kalorien pro Stunde und bei einem Gewicht von 93 kg 372 Kalorien. Solange sie keine Gewichte benutzen, wird jedoch keine Knochen- oder Muskelmasse verbrannt. Zusätzlicher Vorteil: Bei vielen Aquafitness-Kursen wird motivierende Musik gespielt.
Wasserball — Beim Wasserball trainieren Sie gleichermaßen Ihre Beine und Schultern. Mit einem Körpergewicht von 70 kg verbrennen Sie dabei 704 Kalorien pro Stunde, bei einem Gewicht von 93 kg sind es 931 Kalorien. Zusätzlicher Vorteil: Bei diesem Sport, der auch Wasserpolo genannt wird, benötigen Sie kein echtes Pferd.
Wasservolleyball — Dieses weniger intensive Training sorgt bei einem Körpergewicht von 70 kg für einen Verbrauch von 211 Kalorien pro Stunde. Wenn Sie 93 kg wiegen, werden 279 Kalorien verbrannt. Zusätzlicher Vorteil: Sie sehen dabei ziemlich cool aus. Letztlich hängt es jedoch immer von Ihrer Geschwindigkeit und Ihrem Einsatz ab, wie viele Kalorien Sie im Schwimmbecken, See oder Meer tatsächlich verbrennen. Doch wem sagen wir das? Das Wichtigste ist, aus dem Haus zu kommen, sich abzukühlen und bei Aktivitäten im Freien so viel Spaß wie möglich zu haben. Oder um es mit den Worten von Ralph Waldo Emerson zu sagen: “Lebe im Sonnenschein, schwimme im Meer, trinke die wilde Luft.” Doch Emerson sagte auch: “Ich hasse Zitate, erzähl mir lieber, was du weißt.” Wir hoffen also, dass Ihnen dieser Ratgeber möglichst hilfreich ist, möchten Ihnen jedoch gleichzeitig ans Herz legen, beizeiten mit dem Lesen aufzuhören und tatsächlich ins kühle Nass zu springen. Dabei können wir Ihnen leider nicht weiterhelfen.